Handball: Lars Jogereit vom TV Verl brach sich Schien- und Wadenbein. Nach der OP gab es Komplikationen. Über ein Vierteljahr später kann er wieder ohne Krücken gehen.


Von Gregor Winkler

Verl. Lars Jogereit hat viel zu tun in diesen Tagen: Er coacht als Cheftrainer die zweite Frauenmannschaft des TV Verl in der Landesliga, steht als Berater und Bindeglied dem Trainer der Oberliga-Frauen, Simon Dreier, zur Seite, übernimmt interimsweise Traineraufgaben in der weiblichen A-Jugend und will natürlich auch die Spieler „seiner“ ersten Männermannschaft verfolgen. Nur eins kann der 24-Jährige (noch) nicht wieder: selber spielen und die Abwehr des Verbandsligisten zusammenhalten. Das nervt ihn, aber für Jogereit ist es schon ein Erfolg, dass er inzwischen ohne Krücken am Spielfeldrand stehen kann.

Ein ganz normales Handballspiel war es ohnehin nicht am 14. Mai dieses Jahres, weil die Verbandsligisten TV Verl und Spvg. Steinhagen im Derby aufeinandertrafen. Brisanz war also ohnehin drin in diesem Duell, das engagiert und mit vielen Zeitstrafen geführt wurde und nach 28 Minuten sogar vorzeitig enden sollte. Der Abbruch hatte allerdings nichts mit etwaigen Ausschreitungen oder übertriebener Härte im Spiel zu tun – und doch zieht es dem Zuhörer alles zusammen, wenn Lars Jogereit die Geschichte erzählt:

„Ich wollte einen Sprungwurf machen, habe beim Pass irgendwie die Kontrolle verloren“, beschreibt Jogereit. Ob er gestoßen worden ist, kann er nicht mehr genau sagen. In jedem Fall ist er sich sicher, dass er normal gelandet wäre, wenn da nicht auf dem Weg nach unten die Wade von Mitspieler Albert Kreismann im Weg gewesen wäre. Jogereits Fuß verhakte sich und er traf verdreht auf.

„Es war relativ klar, dass das Bein gebrochen ist“, erzählt der Rückraumspieler rückblickend. Zuerst wusste ich nicht, wie ich die Schmerzen aushalten soll, habe nach Schmerzmitteln geschrien. Um ihn herum spielten sich dramatische Szenen ab. Einigen Zuschauern wurde schlecht. Ein Anwesender zerbrach einen Besenstil und wollte das Bein schienen. „Wir sind doch hier nicht im Dschungel“, hatte der besonnen reagierende Trainer Robert Voßhans gerufen.

„Dann setzte bei mir das Adrenalin ein, und ich wurde ganz ruhig. Ich habe nur gesagt: Leute, das Bein ist durch. Lasst es liegen, bis der Notarzt kommt.“ Beim Abtransport ins Krankenhaus hatte der Verletzte seine akuten Sorgen schon fast wieder vergessen, denn sein zweiter Satz zum Notarzt war: „In zwei Wochen fahren wir auf Mannschaftsfahrt nach Mallorca – da will ich mit.“

Es wurde nichts draus, weil sich nach der ersten Operation, bei der die Knochen verschraubt wurden, Komplikationen einstellten. Das sogenannte Kompartmentsyndrom lässt das Gewebe anschwellen. Blutgefäße und Nerven werden abgedrückt. Ein gefährlicher Zustand. „Mein Bein musste vom Knöchel bis zum Knie wieder aufgeschnitten werden, um den Druck zu reduzieren“, beschriebt Jogereit die weitere Vorgehensweise.

Am Ende kamen sechs OPs zusammen, der Handballer verbrachte 26 Tage im Krankenhaus. Und aus Malle wurde auch nichts. Nach seiner Entlassung zog der Verler, der eigentlich mit Mitspieler Mathis Griese in einer WG wohnt, zunächst zu den Eltern. „Spielen werde ich in dieser Saison wohl nicht mehr. Schließlich habe ich auch noch viel Metall im Bein, das teilweise wieder entfernt werden muss“, schildert Jogereit.

Aber er ist im Training. „Radfahren und Krafttraining mache ich schon. Es ist Fleißarbeit“, sagt er. Natürlich würde der Student für Grundschullehramt gerne wieder auf dem Feld stehen. „Der sportliche Ausgleich fehlt.“ Doch bis dahin hat er ja genug zu tun im Umfeld seines TV Verl, den er als „sehr familiären Verein“, beschreibt. „In der ersten Mannschaft spielen wir seit Jahren in der Konstellation zusammen. Da will ich so oft wie möglich dabei sein.“ Verständlich, dass dieser Mann sich im wahrsten Sinne des Wortes schnell wieder auf die Beine gekämpft hat.

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