Handball: Frauen des TV Verl beenden die Oberligasaison nach 32:44-Niederlage gegen Recklinghausen als Rangneunter. Mareen Stüker im Tor nur schwer zu ersetzen
Verl. Über dem letzten Saisonspiel der Handballerinnen des TV Verl am Samstag gegen den PSV Recklinghausen lag ein Hauch von Wehmut. „Was Schlimmeres als die Haupttorschützin und die beste Torfrau, vermutlich sogar der ganzen Oberliga, zu verabschieden, kann es für einen Handballwart doch gar nicht geben“, sagte Andreas Guntermann. Weil auch noch Maren Hoschek, Sabrina Petschat und Jasmin Zimmermann ausgeschieden sind, steht Hendryk Jänicke beim Tabellenneunten vor einem ziemlichen Neuaufbau.
Die größte Baustelle sieht der Coach zwischen den Pfosten. „Keks hinterlässt da natürlich eine Riesenlücke“, räumte Jänicke ein. „Wir sind mit einigen Kandidatinnen im Gespräch, aber noch können wir keinen Abschluss vermelden.“ Als Backup saß am Samstag Alicia Karenforth auf der Bank.
„Ich werde jetzt 34, spiele seit 23 Jahren Handball und seit 17 Jahren mindestens auf Oberliganiveau“, erklärte Mareen Stüker, warum es ihr mit dem Karriereende ernst ist. „Sich endlich mal für ein Wochenende etwas vornehmen zu können, und nicht für den Handball da sein zu müssen, ist eine verlockende Perspektive.“ Immer in der Pflicht sah sich die Bankkauffrau auch deshalb, weil sie in den letzten zwei Jahren die einzige Torwartin des Viertligisten war. „Du hast deshalb auch im Training kaum Pausen, das schlaucht“, erklärte Stüker, die sich gut vorstellen kann, „demnächst mehr zu laufen und dann sogar auch einmal mit dem Hermann zu flirten.“
Verl (kra). Der TuS Brockhagen und die TG Hörste (beide 46:6 Punkte) gaben sich am letzten Spieltag keine Blöße mehr. Brockhagen besiegte den SC Münster mit 31:19 und die TG Hörste den HC Ibbenbüren mit 31:27. Das Titelrennen in der Handball-Landesliga, Staffel 2, ist deshalb am Samstag wie erwartet durch den direkten Vergleich entschieden worden.
Platz drei ging ebenfalls an einen Verein aus dem Kreisverband Gütersloh. Mit dem 22:21-Sieg im Kreisderby gegen den TV Werther verwies der stark ersatzgeschwächt angetretene TV Verl (38:14) Westfalia Kinderhaus (36:16) auf den 4. Platz. „Nach dem schlechten Saisonstart war das für uns die bestmögliche Platzierung“, findet Thomas Fröbel.
Der Zusatz „Brockhagen und Hörste waren dieses Mal noch etwas besser, lässt ahnen, dass der Verler Coach über den Aufstieg des TuS Brockhagen („In diesem Jahr für mich die stärkste Mannschaft“) nicht traurig ist und wo die Reise für seine junge Truppe in der neuen Saison hingehen soll. Aus dem eingespielten Ensemble scheidet nur Tim Reithage aus beruflichen Gründen aus. „Und die Zugänge bringen uns weiter“, verspricht Fröbel.
Beim Saison-Kehraus wurde der Trainer von Frauencoach Hendryk Jänicke vertreten. Er selbst betreute die A-Jugend in der Aufstiegsrunde und Co-Trainer Robert Voßhans war verhindert.
Verl (zog). Das war perfektes Timing des Schiedsrichtergespanns Jankuhn/Schäffer: In der letzten Sekunde der Verler Heimpartie gegen den PSV Recklinghausen pfiffen die Unparteiischen einen Siebenmeter für die Gastgeberinnen. Und so beendete Mareen Stüker, die Torfrau der Verler Oberligahandballerinnen, ihre Laufbahn mit einem verwandelten Siebenmeter. Dass auch dieser 32. Treffer für den TVV nicht zum Heimsieg reichte, lag an der enormen Zahl von 44 Gegentreffern, die das TVV-Team kassierte.
Doch Trainer Hendryk Jänicke zog ein versöhnliches Fazit dieser letzten, folglich mit 32:44 (15:21) verlorenen Partie. „Das war ein vernünftiger Abschluss“, wusste Jänicke um die extrem offensive Ausrichtung der im 3:2:1 verteidigenden Gastgeberinnen. Und auch die Verlerinnen deckten im Hinblick auf die neue Serie oft im 4:2, in dem Pia Laker und Chiara Zanghi die beiden torgefährlichsten Spielerinnen in Sonderbewachung nahmen. Dass Verl sein letztes Saisonspiel dennoch so deutlich verlor, lag an den Phasen, in denen die Mannschaft beste Chancen vergab und einige Bälle im Angriff herschenkte. Das wurde sofort mit Kontern bestraft, von denen „Keks“ Stüker allerdings noch einige entschärfte. „Aber wir haben sie im Tor nicht im Stich gelassen, wir sind immer mit zurückgelaufen und sei es nur, um die Abpraller zu bekommen“, sagte Jänicke.
Verl (kra). Wer Meister in der Handball-Landesliga wird, entscheidet sich am heutigen Samstag in den Spielen des Spitzenreiters TuS Brockhagen (44:6 Punkte) gegen den SC Münster und seines punktgleichen Verfolgers TG Hörste in Gronau. Weil die Hörster schon um 18 Uhr beginnen, wissen die Brockhagener schon ob sie noch einmal gewinnen müssen, wenn sie um 19.15 Uhr loslegen. Auf jeden Fall Dritter wäre der TV Verl (36:14) bei einem Heimsieg gegen den TV Werther (21:29). Trainer Thomas Fröbel, der die A-Jugend betreut, fehlt allerdings genauso wie die Stammspieler Busche, Voss, Eliasmöller, Wiese und Bode. Die Gäste, die sich von Coach Nils Uhlig getrennt haben, werden von Co-Trainer Christian Bunkenburg, dem Coach der Verler A-Mädchen in der Aufstiegsrunde zur Oberliga, angeführt.
Verl (kra). Nur zwei Siege in den letzten zwölf Spielen – für die Oberliga-Handballerinnen des TV Verl (16:30 Punkte) ist es in diesem Jahr trotz des sicheren Klassenerhalts nicht gut gelaufen. Der Wunsch des Tabellenneunten nach einem Abschlusssieg am heutigen Samstagnachmittag ist deshalb groß, die Wahrscheinlichkeit indes gering, denn der PSV Recklinghausen (31:15) zählt zu den spielstärksten Teams der Liga. Wie gehabt muss Coach Hendryk Jänicke auf die verletzte Rückraumspielerin Therasa Hayn und die in den Aufstiegsrunden aktiven Jugendspielerinnen verzichten. Auch deshalb lautet sein Motto: „Kämpfen bis zuletzt.“
Verl (zog). Im letzten Saisonspiel wird deutlich, dass die Oberliga-Frauenmannschaft des TV Verl vor einem Umbruch steht. Denn vor dem Heimspiel gegen den PSV Recklinghausen (Samstag, 16 Uhr) werden gleich vier Handballerinnen, darunter mit Torfrau Mareen Stüker und Haupttorschützin Theresa Hayn zwei langjährige Leistungsträgerinnen, verabschiedet. Auch Außenspielerin und Physiotherapeutin Sabrina Petschat hört auf.
Noch nicht lange steht fest, dass die erst zu Saisonbeginn vom TSV Oerlinghausen gekommene Maren Hoschek das Oberligateam mit unbekanntem Ziel ebenfalls verlässt. „Ja, das ist ein Substanzverlust, der uns an einigen Stellen weh tut, aber wir haben ja auch schon ersatzweise neue Spielerinnen verpflichtet“, sagt Trainer Hendryk Jänicke.
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