Verl (zog). „Wir haben es am Sonntagabend noch geschafft, mit einem Großteil der Mannschaft per Skype virtuell anzustoßen. Das war auch wichtig“, sagt Thomas Fröbel. Der Trainer des Landesligisten TV Verl war am Sonntag gelaufen, hatte beim anschließenden Dehnen noch die Homepage des HVW gecheckt und war zum Duschen gegangen. Blitzsauber erhielt Fröbel dann die Nachricht, dass er in seinem zweiten Trainerjahr mit Robert Voßhans den Aufstieg in die Verbandsliga nach dem „norwegischen Modell“ geschafft hatte.
„Wer vom dritten Spieltag an oben steht, steigt verdient auf. Aber es standen auch noch sieben Spieltag aus“, wägt Fröbel ab.
Für die Verbandsliga setzt sich der nach seiner Knieverletzung vom Spieler zum Trainer durchgestartete Verler den Klassenerhalt in der durch erwarteten Wildcard-Aufsteiger vergrößerte Staffel als großes Ziel. „Möglichst schnell die Punkte holen“, setzt er auf eine gute Vorbereitung. „Damit steht und fällt alles“, hofft der Trainer, dass im Sommer wieder Sport in der Halle möglich ist.
Handball: Westfälischer Verband bricht Saison wegen Corona-Pandemie ab. Meister nach Norwegermodell ermittelt. TSG Harsewinkel wieder in der Oberliga und TV Verl Verbandsligist. Kreis übernimmt Regelung
Gütersloh. Manuel Mühlbrandt und Thomas Fröbel sind sich einig. „Wir hätten den Aufstieg gerne auf dem Spielfeld gefeiert.“ Doch eine Alternative zur Entscheidung des Westfälischen Handballverbandes, die Saison 2019/2020 infolge der Corona-Pandemie abzubrechen und den bei Unterbrechung der Spielzeit nach dem 19. Spieltag am 8. März erreichten Tabellenstand nach dem „Norwegermodell“, der Quotientenregel, zu werten, sehen weder der Trainer der TSG Harsewinkel noch der Coach des TV Verl. Fest steht seit gestern: Es gibt keine Absteiger und die Staffelsieger steigen auf.
Quotientenregelung?
Der Verbandsligist (36:2 Punkte) führte die Rangliste nach dem 19. Spieltag mit satten 14 Zählern Vorsprung auf den TV Isselhorst (22:14) und die HSG Altenbeken/Buke (22:16) an und hätte nur noch einen Sieg aus den sieben noch ausstehenden Spielen gebraucht, um ohne jedes wenn und aber Meister zu werden. Der Landesligist (33:5) wird mit immerhin fünf Punkten Vorsprung auf den TV Werther (28:10) als Spitzenreiter geführt. Daran, dass die beiden Teams verdientermaßen in die Oberliga beziehungsweise in die Verbandsliga aufrücken, gibt es zwar keine Zweifel, zumal sie auch nach der Quotientenregelung (Punkte dividiert durch Spiele mal hundert) klar vorn liegen. Die TSG Harsewinkel kommt auf einen Wert von 189,5 und der TVI auf einen Wert von 122, während für den TV Verl und den TV Werther Werte von 173,7 beziehungsweise 147 zu Buche stehen.
Handballverband Westfalen bricht die Saison ab
Von Norbert Diekmann
Kreis Gütersloh/Kreis Warendorf (nd). Seit gestern Nachmittag gibt es Gewissheit: Der Handballverband Westfalen (HVW) hat die Saison wegen der Coronavirus-Pandemie auch im Erwachsenenbereich beendet und die Auf- und Abstiegsregelung von der Oberliga bis runter zur Kreisklasse einheitlich festgezurrt.
Die wichtigste Nachricht aus heimischer Sicht: Die TSG Harsewinkel steigt als Verbandsliga-Meister in die Oberliga auf und der TV Verl als Meister der Landesliga 2 in die Verbandsliga. Jubeln dürfen auch die Handballerinnen der Ahlener SG, die als Spitzenreiter der Landesliga 2 ebenfalls den Sprung in die Verbandsliga geschafft haben. Eine ausführliche Berichterstattung folgt am Dienstag im Lokalsport. Außerdem hat der ASV Hamm-Westfalen II als Oberliga-Meister das Recht, in die 3. Liga aufzusteigen. Noch steht aber nicht fest, ob er davon auch Gebrauch machen wird.
Kreis Gütersloh (de). Nur unterbrochen ist vorläufig der Spielbetrieb im Handball. Der westfälische Verband hat für den Erwachsenenbereich eine Pause bis zum 19. April verordnet. Zwei Tage später sollen eigentlich im Jugendbereich die Aufstiegsspiele auf Kreisebene beginnen. „Aufgrund der jetzigen Situation durch das Coronavirus können die Aufstiegsspiele im Kreis nicht wie geplant stattfinden“, sagt allerdings die Jugendausschuss-Vorsitzende Renate Plöttner.
„Der Jugendausschuss wird möglichst den Empfehlungen des Handballverbands Westfalen folgen und muss abwarten, wie sich auch dort ein Spielmodus entwickeln könnte. Natürlich hat der Jugendausschuss mögliche Szenarien in Planung“, so Plöttner. Eines aber steht für die Vorsitzender bereits jetzt fest: „Eine für alle faire und zufriedenstellende Lösung wird es in diesem Jahr sicherlich nicht wie gewohnt geben. Dafür bitten wir um Verständnis.“
Handball: TV Verl und der Eurosportring hoffen, dass die Großveranstaltung, für die bereits 60 Teams mit 500 Spielern angemeldet sind, an Pfingsten stattfinden kann
Von Uwe Kramme
Verl. Seit 2007 wird über Pfingsten der Verler Handball-Cup ausgespielt. Für die am 30./31. Mai geplante14. Auflage haben wieder 60 Jugendmannschaften vorwiegend aus Deutschland und den Niederlanden gemeldet. Mitten in der Corona-Krise und angesichts des zumindest bis zum 19. April geltenden Sport- und Trainingsverbotes in Deutschland kann sich Jochen Kreft ein internationales Jugendtreffen im Verler Schulzentrum mit weit über 500 jungen Handballern in voll besetzten Hallen allerdings nicht vorstellen.
„Bis spätestens Anfang Mai brauchen wir Klarheit, ob Sport dann wieder erlaubt ist und ob das Turnier stattfinden kann“, erklärt der Vorsitzende der Handballabteilung im TV Verl. „Unsere Organisation steht zwar, aber so viel Vorlauf brauchen wir dann doch noch.“ Partner des TV Verl bei der Ausrichtung des Handball-Cups ist der Eurosportring. „Ausgerechnet am 12. März, als das Sportverbot in Verl erging, haben die noch einmal unsere Hallen inspiziert und unsere Planung geprüft.“ Kreft berichtet weiter, dass der Eurosportring umso mehr Interesse daran hat, dass die Handballtage stattfinden, als er schon für die Osterferien praktisch alle Maßnahmen canceln musste.
Von Stefan Herzog
Verl
(gl). Eigentlich würde die Saison im Jugendhandball am kommenden Wochenende abgeschlossen, in vielen Spielklassen wäre bereits seit zwei Wochen Schluss und die Mädchen und Jungen würden spätestens nach Ostern in den neuen Mannschaften oder der höheren Altersgruppe trainieren. Und eigentlich würden Ende April die Aufstiegsspiele beginnen. Eigentlich.
Doch durch das Coronavirus gibt es kein „Eigentlich“ mehr. Stattdessen ist die Jugendsaison vorzeitig beendet worden und an Training noch überhaupt nicht zu denken.
„Ich kann mir deshalb nicht vorstellen, dass die Aufstiegsrunde stattfinden. Die kann sich bei der A-Jugend, so wie bei uns im vergangenen Jahr, über 24 Spiele hinziehen. Das war da schon nicht lustig“, geht Jochen Kreft, Sportlicher Leiter der Handballabteilung des TV Verl eher davon aus, dass der westfälische Handball Verband (WTV) eine Regelung erlässt, die die Einordnung in die Spielklassen aufgrund der Platzierungen der vergangenen Jahre vornimmt.
„Wenn man spielen lässt, dann muss man den neuen Teams ja erst noch Zeit einräumen, sich im Training zusammenzufinden“, gibt Kreft zu bedenken. Und wie eine Aufstiegs(runden)-Regelung auf Kreisebene aussehen würde, kann der 56-Jährige nicht vorhersagen.
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