(NW 17.04.2025) Torben Gottsleben kehrt zurück
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(NW 17.04.2025) Torben Gottsleben kehrt zurück

Handball: Der Ex-Spieler des TV Verl übernimmt zur neuen Saison die Männermannschaft. Ihm wird ein Sportlicher Leiter zur Seite gestellt, der ebenfalls Stallgeruch hat.

Von Uwe Kramme

Verl. Die Entscheidung, ob die Handballer des TV Verl aus der Oberliga absteigen, ist noch nicht gefallen. „Denn wir können den Klassenerhalt in den letzten drei Spielen ja noch schaffen“, sagt Jonas Guntermann. „Dafür steht jetzt aber fest, dass wir in der kommenden Serie unabhängig von der Ligazugehörigkeit einen neuen Trainer haben werden“, fährt der Männerwart im Vorstand der Handballabteilung des Turnvereins fort. „Robert Voßhans, der seit sieben Jahren erst als Co-Trainer und dann als Chefcoach für unsere 1. Mannschaft zuständig war und nicht zuletzt mit der Landesliga-Meisterschaft und dem Oberligaaufstieg im letzten Spieljahr großen Erfolg hatte, scheidet aus. Für ihn übernimmt zur neuen Serie mit Torben Gottsleben ein ehemaliger Verler Spieler.“

Er sei froh, dass es gelungen sei, mit dem 42 Jahre alten Leopoldshöher einen Trainer zu verpflichten, der nicht nur Verler Stallgeruch habe, sondern auch die Oberliga und die heimische Handballszene bestens kennen würde, erklärt Guntermann.

Tatsächlich hat sich der ehemalige Kreisläufer und Abwehrspezialist des TV Verl in der alten Oberliga als Trainer beim TuS Müssen-Billinghausen, bei der SpVg. Steinhagen und zuletzt beim TuS Brake, den er aktuell auf den sechsten Platz der nach der Spielklassen-Umbenennung vor Saisonbeginn jetzt nur noch fünftklassigen Oberliga führte, einen guten Namen gemacht.

Gottsleben zur Seite stehen soll in der neuen Saison für alle Aufgaben im Umfeld der Mannschaft aber auch bei den Gesprächen mit neuen Spielern ein Sportlicher Leiter. „Das war ja auch schon immer ein Wunsch von Robert Voßhans“, räumt Guntermann ein. Auch für diese Positionen habe man einen im ostwestfälischen Handball sehr bekannten und gut vernetzten Kandidaten gefunden, der ebenfalls Verler Stallgeruch habe und mit Gottsleben bestens harmonisiere. „Den Namen können wir allerdings noch nicht veröffentlichen, weil er erst noch seine jetzige Mannschaft persönlich über den Wechsel informieren will.“

In die neue Saison mit einem Sportlichen Leiter und einen Trainer zu gehen, sei schon deshalb sinnvoll, weil die 1. Mannschaft vor einem Umbruch stehe, egal ob es ein Happy End im Kampf um den Klassenerhalt gibt, oder nicht, findet Guntermann. Tatsächlich werden mit Johannes Dorow (TSG Harsewinkel), Frederic Trapphoff (CVJM Rödinghausen), Matthis Griese (TuS Brockhagen), und Julian Schüpping (HSG Werther/Borgholzhausen) ja vier Leistungsträger den TV Verl verlassen. Mit Moritz Herzog (TSG Harsewinkel II) sowie Lukas und Simon Hartkämper aus der eigenen Jugend stehen dem erst drei (vergleichsweise unerfahrene) Zugänge gegenüber.

„Trotzdem war es nicht schwer, den neuen Trainer und den Sportlichen Leiter von einer Rückkehr zum TV Verl zu überzeugen“, erklärt Guntermann. „Denn wir haben ja mit den drei Sporthallen und dem angrenzenden Sportplatz nicht nur eine sehr gute Infrastruktur für das Training zu bieten. Mit der C-Jugend mindestens in der Oberliga, der starken B-Jugend und der guten A-Jugend, die in den anstehenden Aufstiegsrunden ebenfalls den Sprung auf die westfälische Ebene schaffen wollen und können, gibt es ja auch einen Pool an Nachwuchsspielern, mit denen man langfristig etwas aufbauen können müsste.“

Angesichts dieser Perspektiven soll – analog zum im Frauenbereich mit der Aussicht auf die Oberliga-Meisterschaft zu ersten Erfolgen führenden „Verler Wegs“ – eine noch engere Verzahnung der Nachwuchsabteilung mit der 2. Mannschaft in der Kreisliga, die weiter von Waldemar Kristjan betreut wird, und der Ersten angestrebt werden. „Die 3. Mannschaft wird dagegen vom Spielbetrieb abgemeldet“, kündigte der Vertreter des Abteilungsvorstandes an.

Trotz der Niederlagenserie in den vergangenen Wochen und der schwachen, von Robert Voßhans ungewöhnlich scharf kritisierten Leistung bei der 33:38-Niederlage – ausgerechnet beim TuS Brake – vor der Osterpause haben die Verler Handballer die Hoffnung auf den Klassenerhalt aber noch nicht aufgegeben. „Stand jetzt reicht Platz 13, um in der Oberliga zu bleiben, und das sogar ohne Relegationsspiel“, erklärt Guntermann. Mit 8:38 Punkten liegen die Verler zwar zwei Zähler hinter dem RSV Altenbögge/Bönen auf Platz 14, haben aber den direkten Vergleich mit dem einzigen Konkurrenten im Abstiegskampf gewonnen und noch ein Spiel mehr auszutragen.

Während es Altenbögge an den letzten beiden Spieltagen im Mai noch mit dem Tabellenachten SpVg. Steinhagen und dem Rangvierten TV Isselhorst zu tun hat, holen die Verler am Mittwoch nach Ostern ihre Begegnung mit dem Tabellendritten TSG Altenhagen/Heepen II nach (Anwurf: 20 Uhr). Am Samstag drauf empfangen sie den TuS 97 aus Bielefeld und müssen zum Serienende am 10. Mai beim Rangelften TuRa Bergkamen antreten.

Den Klassenerhalt im Endspurt doch noch zu schaffen, wäre für Robert Voßhans natürlich ein schöner, ein passender Abschluss. Schon jetzt auszuscheiden, statt wie geplant nach der nächsten Saison, sei ihm aus persönlichen und beruflichen Gründen gar nicht so unlieb, erst recht weil er nun sehe, dass seine Mannschaft in „gute Hände kommen“ würde. Guntermann legte Wert auf, die Feststellung, dass diese Personalentscheidungen im besten Einvernehmen getroffen worden seien.

 

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