Handball: Oberligist TV Verl feiert nach dem 28:26 gegen Ahlen II ersten Sieg seit dem Sommer und springt auf den rettenden Platz 13.
Verl (kra). Das Jubeln verlernt man nicht. Es war zwar schon zwölf Spieltage her und noch Sommer, als die Handballer des TV Verl in der Oberliga ein Spiel gewonnen hatten. Trotzdem zeigten sie ihrem ebenso erleichterten Anhang am Sonntagnachmittag nach dem hart erkämpften 28:26 (12:12) gegen die Ahlener SG II ein ebenso flottes wie gekonntes Siegertänzchen. „Endlich“, kommentierte Frederic Trapphoff die große Erleichterung nach dem Sprung auf den vorletzten Tabellenplatz, der am Ende zum Klassenerhalt reichen könnte.
Der Linksaußen, der neun seiner zwölf Tore in der ersten Halbzeit erzielt und so maßgeblich dazu beigetragen hatte, dass die Schlusslichter mit einem schon lange nicht mehr erlebten Gleichstand in die Kabine gehen durften, machte auch gleich deutlich, dass der Erfolg nicht nur die Punkte sieben und acht gebracht hatte, sondern auch ganz viel von dem, was so lange gefehlt hat: Selbstvertrauen. „Spielen wir so konzentriert weiter, bleiben wir drin.“ Der zur neuen Serie zum Regionalligisten CVJM Rödinghausen wechselnde Torjäger (118 von 498 Verler Treffern) will sich auf jeden Fall als Oberligaspieler verabschieden.
Für Robert Voßhans war „ausschlaggebend für den verdienten Sieg“ allerdings nicht nur der große Einsatz („An dem hat es ja auch zuvor nicht gefehlt“) sondern die beeindruckende Disziplin. Gefordert war die nicht nur, als nach dem 4:7 (14.) ein deutlicher Rückstand aufgeholt werden musste, sondern auch, als es in der spannenden Schlussphase die Übersicht zu behalten galt. „Endlich haben sich die Jungs mal an die Vorgabe gehalten, dass sie sich geduldig klare Chancen herausarbeiten und keine überhasteten Würfe nehmen sollen“, frohlockte der Coach.
Die Statistik bestätigt die Analyse: 12 Tore bei 26 Angriffen vor und 16 Treffer bei 27 Versuchen nach der Pause sind für den Aufsteiger in dieser Saison Spitzenwerte. „Und dass wir zehn Treffer ohne Ballverlust auf der Reihe erzielen, das hatten wir sogar noch nie.“ Voßhans stellte den „geilen Start in die zweite Halbzeit“ zur 22:17-Führung (40.) als vorentscheidend heraus. Dass es ab dem 24:22 (52.) eng wurde, war für den Coach ein erklärbarer Schönheitsfehler: „Denn so ein intensives Spiel hat Körner gekostet, zumal wir ja auch viele Zwei-Minuten-Strafen kassiert haben.“ Trotz des (berechtigten) Strafenverhältnisses von 6:2 blieb die 6:0-Deckung indes standhaft. „Weil wir die Ahlener Anspiele auf den guten Kreisläufer und die Durchbrüche gut verteidigt haben“, sagte Voßhans und lobte auch in der Defensive die „große Disziplin“.
TVV: Gerlach/Tigges/Fischedick – Griese (5), Trapphoff (12/5), Dorow (1), Vogler (1), Altenau (1), Jürgenliemke, Jogereit (4), Schüpping (2), Ra. Voßhans (1), Voss (1).


