(NW 21.11.2025) Jetzt müssen Punkte her
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(NW 21.11.2025) Jetzt müssen Punkte her

Handball: Mit der Verpflichtung von Ex-Nationalspieler Bechtloff will Oberliga-Schlusslicht TV Verl vorm Spiel gegen Brake ein Zeichen setzen.

Von Uwe Kramme

Verl. Angesichts von desaströsen 0:16 Punkten hätte Handball-Oberligist TV Verl im Kampf um den Klassenerhalt auch beginnen können, für die Verbandsliga zu planen. Stattdessen sendet er mit der Verpflichtung des Ex-Nationalspielers Jens Bechtloff, der Verstärkung durch den drittligaerfahrenen Paul Freier und der Rückholaktion von Johannes Dorow aus Harsewinkel drei starke Lebenszeichen.

„Wir wollten damit deutlich machen, dass wir noch am Ball sind“, bestätigen Torben Gottsleben und Jasmin Baltic. Außerdem zeigten diese Aktionen ja nicht nur, dass man überzeugt sei, sich halten zu können. „Sie erleichtern uns vor allem, auch mit Blick auf die neue Saison, mit weiteren Spielern zu reden.“

Der Trainer und der Sportliche Leiter lassen keinen Zweifel daran, dass sie an ihrem nach dem mit Ach und Krach geschafften Klassenerhalt in der Vorsaison formulierten Anspruch, „in Verl an die guten alten Zeiten anknüpfen“ zu wollen, festhalten. Gleichwohl ist Gottsleben „völlig klar“, dass Signale nicht reichen. „Was wir brauchen, sind Punkte, sonst gehen uns die Argumente aus.“ Die Partie gegen den Tabellenvorletzten TuS Brake (2:16 Punkte) an diesem Samstag sei „schon richtungweisend“.

Eine Einschätzung, die Jens Bechtloff teilt. „Je mehr Punkte die Mannschaft holt, bevor ich einsteigen kann, umso besser.“ Die Antwort des Ex-Profis auf die Frage, wie groß die Chancen des TV Verl sind, ist eindeutig. Denn die Verpflichtung des 39-Jährigen hat einen Haken. Sein Vertrag beim Drittligisten TSG Altenhagen/Heepen läuft erst Ende des Jahres aus und nach dessen letzten Spiel in 2025 am 21. Dezember greift eine achtwöchige Wechselsperre.

Auch wenn er „natürlich keine Wunder bewirken“ könne, traue er sich zu, dieser „stark verunsicherten Mannschaft“ mit seiner Erfahrung helfen zu können, zumal er körperlich nach einem Jahr in der 3. Liga trotz davor zwei Jahren Handball-Pause wieder in einer Top-Verfassung sei. Der in Lemgo lebende, beruflich viel in Ostwestfalen und auch in Verl herumkommende Ex-Spieler des TBV freut sich deshalb auf die mindestens noch acht Partien im Verler Trikot und die nächste Saison „hoffentlich in der Oberliga“.

„Gerade diese Erfahrung, gerade diese Führungsstärke von ,Feile’ brauchen wir“, erklären Baltic und Gottsleben die Verpflichtung, die für so viel Wirbel sorgt, dass die anderen Abstiegskandidaten den TV Verl wieder auf dem Zettel haben. Statt auf seiner angestammten Linksaußenposition sieht der Coach den prominenten Neuen „in der Rückraummitte, um die Fäden zu ziehen“. Auch für Paul Freier. Der Halblinke, der von LIT 1912 und aus Schwerin Drittliga-Erfahrung mitbringt und seine neuen Verler Mitspieler im Training schon mit Wurfkraft und Durchsetzungsstärke beeindruckte, fällt allerdings wegen eines Muskelbündelrisses weiter aus. „So ein Pech“, ärgert sich Baltic. „Mit ihm wären schon die letzten Spiele anders gelaufen.“

Bleibt von den Neuen Johannes Dorow. Der Zwei-Meter-Hüne soll die Abwehr stabilisieren und die Kreisläufer Lars Jogereit sowie Raphael Voßhans entlasten. „Egal, ob er gegen Brake dabei ist, oder nicht, dieses Spiel wird durch Kampf, Einsatz und Disziplin entschieden.“ Gottsleben hofft, dass seine Turner ihre Ballverluste durch technische Fehler und schlecht vorbereitete Abschlüsse weiter minimieren können. „Denn wenn wir Brake, das uns mit seinen quirligen Spielern durch eine offensive Deckung unter Druck setzen dürfte, Gegenstöße ermöglichen, wird es schwer.“ Und Gottsleben muss es wissen. Letzte Saison saß er noch auf der Bank der Bielefelder.

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