(NW 12.05.2025) In Trauer vereint
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(NW 12.05.2025) In Trauer vereint

Handball: Frauen des TV Verl scheitern im entscheidenden Spiel um die Oberliga-Meisterschaft an ihrer Nervosität. Nach der 30:35-Enttäuschung gegen Hesselteich fließen die Tränen.

Von Uwe Kramme

Versmold. Die Handballerinnen des TV Verl haben dem Druck nicht standgehalten. Die Meisterschaft in der Oberliga schon vor Augen, scheiterten sie am Samstag an ihrer Nervosität und unterlagen der stark aufspielenden Spvg. Hesselteich-Siedinghausen verdient mit 30:35. „Schade, ausgerechnet im entscheidenden Spiel bieten wir die schlechteste Leistung seit langem“, trauerte Matthias Foede der verpassten Chance hinterher, eine starke Saisonleistung mit dem Aufstieg in die Regionalliga zu vollenden.

Statt mit seinen jungen Spielerinnen die „Krönung einer unglaublichen Entwicklung“ zu feiern, musste sie der Verler Trainer trösten, als nach dem Schlusspfiff die Tränen flossen. Dabei hätte er selbst Trost gebraucht, räumte Foede ein. „Denn dass diese Saison so endet, das ist bitter.“

Allerdings gab der Verler Trainer auch zu: „Hesselteich hat das richtig gut gemacht, aber ich habe ja auch nicht umsonst vor dem zweitstärksten Angriff der Liga gewarnt.“ Allerdings hätte sein Team auch nicht das zuletzt in den knappen Spielen gegen Wettringen und Greven gezeigte Durchsetzungsvermögen abgerufen.

„Wir haben zu viele einfache Fehler gemacht, erst im Abschluss, dann im Zusammenspiel, und am Ende bröckelte sogar die Deckung, auf die wir uns bislang immer verlassen konnten.“

Nur auf die Aufregung, nur auf den Druck, wegen des gegen den punktgleichen Titelkonkurrenten Wettringen verlorenen direkten Vergleichs unbedingt gewinnen zu müssen, mochte der Coach die Niederlage aber nicht zurückführen. „Ich hatte nicht den Eindruck, dass wir mehr wollten als der Gegner, dass wir heute bereit waren für den ganz großen Wurf.“

Ganz anders die Gastgeberinnen, die immer mehr Spaß an dem schnellen, aufwühlenden Spiel fanden, immer sicherer wurden, immer selbstbewusster und immer besser. Nicht von ungefähr verabschiedete sie der Hallensprecher mit einem „herzlichen Glückwunsch zum besten Spiel der Saison.“

Dabei war der TV Verl gut in sein Finale gestartet. Hannah Hölz mit dem ersten Wurf von Rechtsaußen und Carlotta Busert mit zwei erfolgreichen Gegenstößen legten eine 3:0-Führung vor. Auch wenn die Hesselteicherinnen anschließend deutlich machten, nichts verschenken zu wollen: Als Marie Brinkschnieder das 11:7 (19.) erzielte, schien die Partie den von den Gästen erhofften Verlauf zu nehmen. Doch statt an Sicherheit zu gewinnen, verloren die auf Durchbrüche ausgerichteten Angriffe der deutlich kleineren Verlerinnen an Präzision.

In die Pause gingen die Gäste zwar noch mit einer 14:13-Führung, doch heraus kamen sie mit fünf Technischen Fehlern auf der Reihe. Die von den starken Rückraumspielerinnen Marlena Piwecki (10), Marisa Uhlmann (5) und Kreisläuferin Luisa Landwehr (7) angeführten Hesselteicherinnen legten erstmals zum 16:15 vor. Als der TV Verl vorne Fehler in Hülle und Fülle produzierte, kippte das Spiel, zumal auch noch seine Abwehr auseinanderfiel. Nach dem 22:20 hatten die Gastgeberinnen jedenfalls unverhofft leichtes Spiel und schafften spätestens mit dem 25:20 (56.) die Vorentscheidung.

„Ich bin geschockt“, kommentierte Ece-Nur Gencer die Torflut. Die sonst so zuverlässige Torfrau musste praktisch durchspielen, obwohl sie kaum noch eine Hand an den Ball bekommen hatte. Denn auf der Bank der Gäste saß mit Charlotte Winkler eine unerfahrene A-Jugendliche, weil Henrike Salin verletzt ausfiel. TV Verl: Gencer/Winkler – Hollmann, Hölz (3), Meierfrankenfeld, Mersch, Foede, Fortmeier, Brinkschnieder (4), Poon (4), Korek (2), Pepping (6), Busert (5), Scheck (6/4).

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