Von Stefan Herzog
Verl (gl). So ist das halt mit den Saison-Vorbereitungen im Amateurbereich. Ganz optimal läuft es wohl nie, irgendein Störfaktor macht sich in der langen Zeit mit intensiven Trainingseinheiten für die neue Spielzeit immer bemerkbar. Bei Frauenhandball-Oberligisten TV Verl heißt der Wermutstropfen Testspiele, beziehungsweise (zu) wenig Spielerinnen bei den Testspielen.
„Aber das will ich nicht jetzt gar nicht so hoch hängen. Ich denke, es hat auch kaum Auswirkungen auf den homogenen Gesamteindruck der Vorbereitung. Aber für mich war es ein Novum“, stellt Matthias Foede nach seinen ersten Wochen als Übungsleiter im Frauenbereich klar.
Denn bis auf den Umstand, dass der Kader bei den zwei verlorenen Vergleichen gegen den klassenhöheren Regionalligisten TG Hörste und den Siegen gegen klassentieferen Teams TSG Harsewinkel, We/Bo sowie Liganachbar Steinhagen mit Spielerinnen aus der A-Jugend oder zweiter Mannschaft aufgefüllt werden musste, zieht der Trainer ein sehr positives Fazit: „Wir sind zweieinhalb Wochen vor dem Saisonstart weiter, als ich vorher gedacht hätte.“
Das Lob bezieht sich zum einen auf die Athletik („Da sind wir auf einem sehr guten Stand“) und auf das gesteckte Ziel, vor allem in der Besetzung der Rückraumpositionen flexibler zu werden.
„Ich hab alle mal überall hingestellt und das hat erstaunlich gut gefruchtet“, sieht der neue Trainer sein Team nun unberechenbarer. Zu ersetzen gab es zudem die durch den langfristigen Ausfall von Mira Dargel (Kreuzbandriss) entstandene Lücke am Kreis und Abwehr-Innenblock. Aber auch da fanden sich Spielerinnen auf neuen Positionen wieder und schnell zurecht. Es gab auch keine verletzungsbedingten Ausfälle, was Foede auf die vierwöchige Phase direkt nach Ende der vergangenen Saison zurückführt, als Kraft, Stabi und Koordination den Schwerpunkt bildeten. „Und danach konnten alle vier Wochen lang regenerieren“, sieht der Trainer seine Mädels gut gerüstet, um im handballerisch geprägten Schlussteil der Vorbereitung voll durchziehen zu können. Lediglich Jule Bergmann steht nicht mehr zur Verfügung, weil sie eine Ausbildung in Hagen beginnt.
Vermisst hat Trainer Matthias Foede eben nur die Zeit für Teambuilding und Trainingslager an den Wochenenden oder eben Testspiele mit voller Kapelle. „Das immer aus nachvollziehbaren Gründen“, muss der Trainer an diesem Wochenende wegen des So Tech-Cups in Halle auf viele Handballerinnen verzichten – wie viele seiner Kollegen wohl auch.
Die Generalprobe vor dem ersten Saisonspiel am Samstag, 7. September, beim TSV Oerlinghausen ist nun ein vereinsinternes Turnier mit Spielen gegen die zweite Mannschaft und die A-Jugend am Dienstag, 3. September.
