Verl (zog). Geblockte Würfe, geklaute Bälle (Steals), Torwartparaden, Torwürfe und natürlich Treffer von jeder Position, Zeitstrafen sowieso. Wenn Patrick Arndt auf seinem Laptop das Programm der Firma Sportradar hochfährt, dann wird ein Handballspiel statistisch erfasst. Und die unter dem Namen „Scouting“ zusammengefasste Datenerhebung gehört bei Pflicht-, aber eben auch bei Testspielen der ersten und zweiten Bundesliga bei den Männern und Frauen zum Standard.
Und so war der 29-Jährige auch beim Winter-Cup an allen drei Tagen im Dauereinsatz. Am Freitag hatte der Hammer sein Arbeitsgerät in Gütersloh aufgestellt und für die anderen drei Spielorten Scouts eingesetzt, denn Arndt ist im dritten Jahr als Supervisor für 13 Vereine im Westen verantwortlich. Freie Wochenenden sind deshalb Mangelware. „Nach der Saison und bis zum Beginn der Vorbereitung, da habe ich drei Wochen richtig Urlaub“, sagt Arndt, der das Scouting für die HBL (Handball-Bundesliga, Zusammenschluss aller Bundesligisten) nebenberuflich durchführt. Im Hauptberuf ist Arnd Projektplaner. Für das Handballspielen bleibt bei einem derart vollgestopften Terminkalender („Ich scoute 90 bis 100 Spiele im Jahr“) keine Zeit.
Verl (zog). Keine neun Minuten waren gespielt, als die Verler Oberliga-Handballerinnen mit 1:9 im Hintertreffen lagen. Beim 3:14 aus TVV-Sicht war die Partie beim Tabellenzweiten Königsborner SV nach 17 Minuten endgültig gelaufen. Folglich stand am Ende auch eine klare 24:33 (9:19)-Niederlage für das Team von Hendryk Jänicke zu Buche.
„Wir haben die erste Halbzeit verschlafen“, sah der Trainer hektische unüberlegte Aktionen im Angriff. „So hatten wir eine Vielzahl verfrühter Abschlüsse. Auch bei guten Torchancen war der Ball nicht drin. Wir haben immer hoch geworfen, und waren wir im Kopf nicht wach genug, um das in den Griff zu bekommen“, erläuterte er. Die zweite Halbzeit gewann Verl mit einem Tor. „Das war vernünftig, da hat die Abwehr kompakter gestanden und vorne haben wir einfache Tore gemacht. Aber da war die Partie natürlich längst gelaufen“, sagte Jänicke.
TV Verl: Stüker – Hayn (10/6), Habig (1), Zanghi (3), Pohlmann, von Mutius (2), Hoschek (1), Schmidt, Wernecke (3), Zimmermann (4)
Verl (zog). Mit der Schlusssirene warf Thilo Vogler den TV Verl am Samstagabend zum 29:28 (14:16)-Sieg beim TV Friesen Telgte. Damit tauschten die Verler mit den Gastgebern die Plätze und belegen nun mit 18:10-Punkten Rang fünf in der Tabelle der Handball-Landesliga.
Zwei Sekunden hatte der Rückraumspieler, um den letzten Freiwurf auszuführen, er nutzte sie für einen glücklichen, letzten Endes aber dem Teamgeist, der Kampfkraft und der starken Kondition zu verdankenden Erfolg. Dabei hatte die Mannschaft von Thomas Fröbel, der aufgrund eines beruflichen Termins erst 20 Minuten nach Spielbeginn in der Halle eintraf, im zweiten Durchgang mehrmals, wie beim 17:20, 19:22 und 21:24, mit drei Toren in Rückstand gelegen.
„Doch der Teamspirit war immer da, und als Telgte ab der 50. Minute müde wurde, da waren wir immer noch frisch und sich Konter gelaufen“, lobte der Trainer, wie sich seine Mannschaft nach dem 21:24 in vier Minuten mit 25:24 in Führung warf (51.). Dann blieb es ausgeglichen, bis Vogler den umjubelten Siegtreffer erzielte. Fröbel: „Für die war es bitter, aber wir nehmen die Punkte natürlich gern mit.“
Minden (hcr). Bei GWD Minden II gab es für die A-Jugendhandballer des TV Verl nichts zu holen. Gegen die Bundesliga-Reserve unterlag der heimische Oberligist mit 23:32 (9:17). Die Richtung war schnell klar. Nach wenigen Minuten markierten die Mindener eine 5:1-Führung und zwangen TVV-Trainer Heinz-Josef Wöstemeier zu einer frühen Auszeit: „Danach wurde es besser. Aber dennoch haben wir uns zu sehr beeindrucken lassen.“
Gegen Mindens aggressive 3:2:1-Deckung schaffte Verl zu selten den Durchbruch. Rückraum-Akteur André Westernströer hatte einen schweren Stand, Torjäger Daniel Schidetzky blieb ebenfalls ohne Ausbeute. Als mit Florian Brüll (verletzter Daumen) noch ein Leistungsträger ausfiel, waren es zu viele Widrigkeiten für den TVV.
Minden hingegen lief mit Talenten aus der ersten Mannschaft und der B-Jugend auf. „Da war große Qualität auf der Platte“, musste Wöstemeier eingestehen und fügte hinzu: „Wir haben Moral bewiesen und uns nicht hängen lassen.“
TV Verl: Sneller – Voss (5), Abramovski (4), Ernst (4), Runde (3/1), Brüll (2), Flake (1), Greitens (1), Faltis (1), Rodehutskors (1), Hofmann (1/1), Westernströer, Schidetzky, Wöstemeier
Von unserem Redaktionsmitglied STEFAN HERZOG
Gütersloh (gl). Auslagerungs-Experiment gelungen? Offensichtlich! Zumindest in Gütersloh waren zum Auftakt des vom TV Verl ausgerichteten Handball-Winter-Cups gestern Abend alle Beteiligten zufrieden.
Das galt für beide Trainer des Vorrundenspiels, das vor gut 400 Zuschauern der MT Melsungen mit 28:29 (16:16) gegen den dänischen Erstligisten Skanderborg Handbold verlor. Das galt für den Verler Chef-Organisator Andreas Guntermann („Die Vorrunde werden wir auf alle Fälle weiter außerhalb Verls spielen lassen“), genauso wie für Michael Räckers. Der Vorsitzende der HSG Gütersloh hatte das Spiel des Bundesliga-Sechsten gegen den dänischen Ligafünften übernommen: „Unsere Zuschauererwartungen wurden erfüllt. Vielleicht hat der Schnee Zuschauer gekostet, aber als Hallensportler wollen wir uns mal nicht über das Wetter beschweren. Die Stimmung hätte etwas besser sein können und ein paar Anfängerfehler haben wir natürlich auch gemacht.“
Handballerisch stand für beide Teams das Ausprobieren im Vordergrund. Vor allem Melsungen begann das erste von drei Turnierspielen in drei Tagen verhalten und geriet nach dem 16:16-Pausenstand bald ins Hintertreffen. Beim 23:28 in der 52. Minute schien die Partie verloren, als die MT, bei der Tobias Reichmann die komplette zweite Halbzeit auf der Bank saß, eine Aufholjagd startete. Die reichte trotz des schönsten Tor des Abends, des von Philipp Müller auf Halbrechts verwandelten Kempa-Tores zum 24:28, nur bis zum 27:28.
„Aber ich bin zufrieden, wir haben viel mit dem siebten Feldspieler und mit einer 5:1-Abwehr getestet. Uns fehlen halt viele Spieler“, lobte Melsungen-Trainer Heiko Grimm den Einsatz seines kleinen Kaders. „Alle haben gezeigt, dass sie wollen, dann ist das okay Und es ist schön, mal gegen andere Gegner zu testen.“
Auch Skanderborgs Chef Nick Rasmussen hatte viel getestet: „Wir wollen in der Rückrunde mit zwei Abwehrsystemen spielen und haben erstmals so lange mit einer 3:2:1-Abwehr agiert. Im Angriff haben wir uns gute Chancen herausgespielt.“
Glücklich waren die drei Gewinner: Den vom Nationalteam signierten Ball gewann Oliver Rustemeier, der Kapuzenpulli ging an Carolin Dreisörner und das Trikots an Claudia Dowey.
28:27 – Schlagwurf von Theuerkauf
Herzebrock-Clarholz (ark). Das feinste Kabinettstückchen gab es zum Schluss: Mit einem Schlagwurf aus zehn Metern in den rechten Torgiebel erzielte Christoph Theuerkauf gestern Abend 21 Sekunden vor dem Abpfiff den 28:27-Siegtreffer für den TBV Lemgo gegen den VfL Lübeck-Schwartau.
Mit diesem knappen, aber für Trainer Florian Kehrmann („Wir haben den Erfolg etwas mehr gewollt“) verdienten Sieg, ist der Handball-Bundesligist ins Halbfinale des Winter-Cups eingezogen und trifft am heutigen Samstag in Verl auf das dänische Spitzenteam Skanderborg.
Moment mal, Theuerkauf und Schlagwurf aus dem Rückraum: Ist der nicht Kreisläufer? „Ich habe die B-Lizenz als Trainer und sage den Leuten immer, du darfst das Tor nie aus den Augen verlieren und wenn dich keiner angreift, musst du werfen.“ Lustig-locker erklärte der 34-Jährige die entscheidende Aktion in einer spannenden Partie, in der Kehrmann („Mir fehlt fast der gesamte Rückraum“) zum Improvisieren gezwungen war.
„Mir hat gefallen, wie sich alle meine Spieler engagiert und auf ungewohnten Positionen ihre Aufgaben gelöst haben“, stellte der Lemgoer Trainer und 2007er-Weltmeister fest
Ausprobiert hatte Kehrmann auf dieser zentralen Position mit Fynn Hangstein auch einen Nachwuchsspieler aus der zweiten Mannschaft. Die stellte mit Maxim Schalles, Julius Rose, Alexander Engelhardt und ihrem Trainer Matthias Struck einen guten Teil des Lemgoer Aufgebots. Den Spaß der 320 Zuschauer in der ausverkauften Herzebrocker Sporthalle tat das keinen Abbruch, zumal sie dank der Gegenwehr des Anfang der 2. Halbzeit sogar mit 16:12 führenden Zweitligisten voll auf ihre Kosten kamen.
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