Verl (zog). Kurzzeitig hatten die Verbandsligahandballer des TV Verl, die den Abbruch des Frauenspiels auf der Tribüne verfolgt hatten, gehofft, dass ihr um 19.15 Uhr angesetztes Heimspiel gegen SV Handball Westerholt würde stattfinden können.
Doch es tropfte kontinuierlich weiter vom Hallendach, und so blieb auch dem mittlerweile eingetroffenen Schiedsrichtergespann Sebastian Altmann/Dominik Schäfer (HK Lippe) nichts anderes übrig, als eine gute halbe Stunde vor dem geplanten Anpfiff abzupfeifen. Ärgerlich, aber nicht zu ändern.
Das galt zum einen für die Gäste aus dem Stadtteil von Herten, die eine 110 km lange Anreise hinter sich hatten. „Auf so etwas hat niemand Einfluss, dann werden wir halt zu einem Nachholtermin unter der Woche noch einmal kommen“, nahmen die Verantwortlichen des Tabellenletzten das ins Wasser gefallene Wochenende einigermaßen gelassen.
Dagegen schwoll Jochen Kreft, Abteilungsvorstand der Verler Handballer zusehends der Kamm. „An diesem Wochenende sind bereits sieben Jugendspiele coronabedingt ausgefallen. Wie und wann sollen wir das alles nachholen?“
Während sich die bereits umgezogene Verler Mannschaft von Robert Voßhans zu einer Trainingseinheit in der trockenen Hallenhälfte aufwärmte, schüttelte auch Männer-Obmann Jonas Guntermann genervt den Kopf: „Das ist schon mega unglücklich. Es ist ja schwer genug, überhaupt bei Corona einen Trainings- und Spielbetrieb aufrecht zu erhalten und dann noch so etwas.“ Es habe bei den starken Regenfällen zuletzt immer wieder an verschiedenen Stellen kurzzeitig von der Decke getropft. „Aber dies konnte keiner ahnen. Es wäre schön, wenn die Stadt deshalb schnell etwas unternehmen würde.“
Dass sich einige forsche Handballer am Samstag direkt auf das Dach der Dreifachhalle begaben, um nach dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ das Leck zu sichten, konnte am Samstag zum Glück noch verhindert werden.