Handball: Zum zweiten Mal innerhalb einer Woche trifft Frauen-Oberligist TV Verl auf die TG Hörste. Nach dem Kreispokal-Aus sieht Coach Dreier im Spiel über 60 Minuten eine Chance.
Verl (gwi). Die Generalprobe ist in die Hose gegangen, was in Künstlerkreisen in der Regel als gutes Zeichen gilt. Die Frage, die sich bei den Oberliga-Handballerinnen des TV Verl stellt, ist, ob sie im Spiel gegen die TG Hörste künstlerisch wertvoll oder doch besser als solide Handwerkerinnen auftreten sollten.
Beim Kreispokalwettbewerb vor einer Woche kam es in der Gruppenphase zum 20-minütigen Aufeinandertreffen der Liga-Konkurrenten. Am Ende warf Hörste den TVV mit einem 10:7 aus dem Turnier. 16 Minuten lang hatten die Schützlinge von Simon Dreier mitgehalten, dann war der Oberliga-Zweite aus dem Altkreis von 6:6 auf 9:6 davon marschiert. „Aber so verpatzt war das gar nicht“, schildert der Coach rückblickend, dass ihm der kurze Auftritt durchaus zugesagt hat.
Für Dreier und sein Team ist die Partie am heutigen Freitag (20.15 Uhr) ein weiterer Härtetest, dessen Wert sich erst später herausstellen kann. Da Hörste als Zweiter aktuell mit Kurs Aufstiegsrunde läuft, könnten die Punkte, die in dem Derby vergeben werden, unwichtig sein. „Hörste, Ibbenbüren und Everswinkel streiten um zwei Plätze in der Aufstiegsrunde. Sollte Hörste gegen uns verlieren und am letzten Spieltag gegen Jöllenbeck, dann könnten sie mit uns in die Abstiegsrunde gehen“, rechnet Dreier vor. Also lautet die Devise für das Spiel: „Auf dem Gaspedal stehen bleiben.“
Hörste ist der haushohe Favorit. Auch weil im Team von Trainer Dustin Lohde mit Chiara Dessin eine der laut Dreier „besten Kreisläuferinnen der Liga“ spielt. Für die 3:2:1-Deckung der Verlerinnen ist daher die besondere Herausforderung, die Abwehrmitte zu schließen. Insgesamt ist Hörste von Verletzungssorgen und einer Krankheitswelle geplagt. Melina Gerdes (Fingerbruch), Julia Gerdes (Nasenbeinbruch) und Marie Lipka (Verletzung an der Schulter) fallen aus.
Beim TV Verl werden Ellen Poon und Muriel Masur fehlen. Torfrau Ece Gencer ist aus einem ganz besonderen Grund abwesend: Sie ist zu einem einwöchigen Lehrgang der türkischen U19-Nationalmannschaft eingeladen und weilt in ihrem Heimatland. „Aber wir gehen motiviert in das Spiel. Wir möchten alle der noch ausstehenden drei Vorrundenspiele positiv gestalten“, verspricht Dreier.