Das Derby bleibt halt ein Derby – auch wenn die HSG Gütersloh inzwischen nur noch ein Handball-Bezirksligist ist und der TV Verl in der Landesliga spielt. Beim klaren 41:16 (20:9)-Testspielerfolg der Verler ging es am Samstag in der Gütersloher Innenstadtsporthalle in der Anfangsphase hoch her. »Ich habe HSG-Trainer Jochen Borcherding nach zehn Minuten gesagt, dass wir auch gerne wieder nach Hause fahren können, wenn das so weitergeht«, sprach TVV-Coach Thomas Fröbel von einer »extrem harten bis grenzwertigen Spielweise« vor allem bei Dejan Skoric: »Eine Rote Karte wäre mindestens angebracht gewesen.« Die ließ der Verler Handball-Obmann Andreas Guntermann, der die Partie leitete, aber stecken. Jochen Borcherding rief dann seine Truppe zusammen und fand offensichtlich die passenden Worte. Fröbel: »Das rechne ich ihm hoch an.«

Fortan verlief die Begegnung in geordneten Bahnen, nach gut 25 Minuten übernahmen die Verler aufgrund ihrer Fitness, Schnelligkeit und mit viel Spielwitz das Kommando. Fröbel imponierte vor allem, wie sich sein Team gegen den »Balkan-Rückraum« der HSG mit Skoric, Niko Krspogacin und Mirko Rase präsentierte. »Die bringen körperlich einiges mit. Unsere 3:2:1-Abwehr in der ersten Halbzeit war schon gut, die 6:0-Formation nach der Pause noch besser«, so der Verler Coach, der den Test als »weiteren Schritt nach vorne« wertete.

Ins positive Stimmungsbild am Ölbach passte dann so gar nicht, dass sich Thilo Vogler wieder einmal schwer verletzt hat. Der Rückraumspieler war am Donnerstag im Training weggeknickt und hat sich das Außenband im linken Sprunggelenk gerissen – sechs bis acht Wochen Pause. Eike Voss und Lars Jogereit pausieren ebenfalls noch.